Katze an Bord

21. August 2019

Gestern Abend saßen wir gemütlich beim örtlichen Italiener. Unser Platz direkt am Fenster ließ uns freien Blick auf den Hafen und die Straße. So beobachteten wir, wie eine schwarze Katze mit weißen Pfoten sich an unterschiedlichen Stellen die Straße entlang ein Plätzchen zum Dösen, Putzen und Beobachten suchte. Irgendwann war sie der Sucherei wohl überdrüssig und legte sich einfach in den Rinnstein. Jetzt ist diese Straße wirklich sehr schmal und wurde aus ebendiesen Gründen von der Gemeinde bereits zur Einbahnstraße erklärt. Die Katze, zwar recht zierlich, machte nun diese Straße also noch etwas enger. Alle ankommenden Autos drosselten ihr ohnehin schon langsames Tempo auf Schrittgeschwindigkeit und umkurvten vorsichtig das Fellknäuel. Diese ließ sich durch nicht stören! Doch dann kam der Linienbus. Er füllt auch sonst schon die komplette Straßenbreite aus. Die Katze interessierte das überhaupt nicht und sie blieb einfach liegen. Der Bus stoppte direkt vor ihr – die Katze blieb liegen. Erst als der Busfahrer auf die Hupe drückte, schreckte sie hoch und verschwand in einem Blumenkübel.

Als wir später zu eMMa zurück gingen, einmal über die Straße also, lag die Mieze auf den kleinen Holzkasten an der Pier und schlief. Sie hat ein Halsband und eine Marke und sieht auch ansonsten sehr gepflegt aus.

Sie genießt die warme Morgensonne

Heute Morgen frühstückten wir im Cockpit. Es ist herrlich warm, die Sonne scheint und es geht nur wenig Wind. Madam Miau war auch schon wach, räkelte sich auf einer Bank, putzte sich und beobachtete die Segler. Irgendwann stand sie auf und ging auf Streifzug. Immer an der Pierkante entlang und den Blick auf die Frühstückstische in den Cockpits gerichtet. Doch sie hatte nirgends Erfolg mit ihrer Bettelei. Das war bestimmt der Punkt, an dem sie sich entschied, mal bei uns an Bord vorbei zu kommen. Unsere Deckshöhe liegt parallel zum Pierbalken und schwups war sie an Deck. Sie stolzierte über das Vorschiff auf die Backbordseite, lief bis achtern und kam dann über das Achterndeck ins Cockpit geklettert, als wäre es das Verständlichste der Welt für sie. Allerdings bekam sie auch bei uns am Frühstückstisch nichts. Und so war sie genauso rasch wieder verschwunden wie sie gekommen war. Wir werden gleich vor dem Ablegen noch einmal gut nachschauen, nicht dass wir ungewollt eine Bordkatze bekommen!

Samtpfote im Anmarsch
Na? Gibt es hier was zum Naschen?
Sie fragt nicht mal, ob sie ins Cockpit darf – sie macht es einfach

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