Der Frust mit der Schraube

30.04.2018

In den letzten zwei Monaten waren wir nicht untätig, sondern ich kam einfach nicht zum Schreiben. Wir statten eMMa so nach und nach mit allem aus, was zu einem guten Langfahrtschiff dazu gehört. Eines der ersten Geräte, die deshalb angeschafft wurden, war unser AIS Gerät von Vespermarine. Das Gerät ist nicht zu groß, hat ein eigenes Monochrom-Display und einen sehr geringen Stromverbrauch. Auch Gespräche mit und Berichte von anderen Seglern ließen keinen Zweifel über unsere erste Wahl aufkommen.

Lunatronic liefert das Schätzchen gut verpackt und ich machte mich am vergangenen Wochenende an den Einbau. Die mitgelieferte Montageschablone ausgeschnitten, den Ausschnitt aufgezeichnet und ausgesägt und die Löcher für die Schraubendurchführung gebohrt. Bis dahin fast ein Kinderspiel.

Danach fing die Flucherei an. Zunächst nur in meinem Kopf – dann leise vor mich hin – zum Schluss ziemlich laut und mit Nachdruck! Wer hat sich so eine sch… Befestigung ausgedacht!? Feingewindeschrauben, die von hinten durch das Holz (oder Kunststoff, je nach Montageort) durch die vorgebohrten Löcher geführt werden, um dort an der Geräterückseite in die passenden Feingewindelöcher gedreht zu werden. Zwei Dinge sind mir dabei besonders auf die Nerven gefallen:  Erstens ist die Dicke der Montageplatte (bei uns in der Holzverkleidung) ja nie gleich. Die Feingewindeschraube hat nicht wie man meinen könnte, einfach nur eine Feingewindestange, die dann mit dem einen Ende in die Aufnahmen im Gerät gedreht werden und auf die anderen Enden passende Muttern montiert werden können (am besten selbstsichernde). Sie hat eine vordefinierte Länge mit normalen Kreuzschlitzkopf. Zweitens nervte mich das „blinde“ Einführen der Schrauben kolossal. Der Ausschnitt war zwar super und das Gerät saß auch ohne Schrauben schon gut fest, aber um die Schrauben blind in die Geräterückseite zu schrauben, fehlten mir natürlich wie immer einige wenige Millimeter. Also musste ich zuerst das Problem der Schraubenlänge klären. Ich hätte natürlich einfach eine Mutter aufdrehen, die Schraube abkneifen und die Mutter wieder abdrehen können. Aber zum einen hatte ich Sorge, dass das Feingewinde darunter leidet und mir anschließend das Innengewinde im Gehäuse zerstört und zweitens war natürlich auch keine Mutter in passender Größe vorhanden. Unterlegscheiben kamen ebenfalls nicht in Frage, denn der Durchmesser des Schraubenkopfes durfte nicht zu viel überschritten werden, da es sonst nicht mehr mit dem Gerätekörper passte. Zudem mussten insgesamt vier Millimeter überbrückt werden. Nach langem Messen und Grübeln und Suchen hatte Markus dann die Idee mit den „Verschlüssen“ der Kabelbinder. Vorsichtig bohrte ich sie auf und konnte sie anschließend auf die Schrauben drehen. Nun war das Längenproblem also behoben.

Durch Nachschleifen des Ausschnitts verschaffte ich mir so viel Platz, dass ich die Schrauben dann auch blind irgendwie in die vorbestimmten Löcher bekam. Zwei der vorgegebenen Kabel sind bereits montiert und ich hoffe sehr, dass Markus die restlichen Kabel anbringen kann ohne das Gerät noch einmal abnehmen zu müssen!

Nachtrag: Kabel sind angeschlossen. Zum Glück ohne Demontage! Alles läuft einwandfrei *freu!

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