Großes Refit – Teil 2

23.12.2018

Endlich sind wir wieder zuhause! Mein Rücken freut sich, denn die letzten 10 Wochen haben wir auf dem Gästesofa unserer Mädels übernachtet.

Das Unterwasserschiff abzuschleifen bis aufs Gelcoat war zwar eine sinnvolle und notwendige Maßnahme, aber auch verdammt viel Arbeit. Es war mühsam und anstrengend und hat uns sehr viele Nerven gekostet. Aber wir wissen jetzt sicher, dass unser Boot Osmosefrei ist! Es gab nirgendwo Blasen oder nässende Stellen. Als die ganzen Farbschichten erst einmal runter waren, war die Oberfläche glatt wie ein Kinderpopo! Danach sollte der Aufbau der neuen Sperrschutzschicht und des neuen Antifoulings beginnen. Gut, dass der November so mild war und die Temperaturen mitspielten. Etwas haben wir schon gezittert.

Der Austausch des Motors ging auch gut voran. Nach dem der Motorraum komplett leer geräumt und von der alten Dämmung befreit war, wurde die neue Dämmung montiert, die Bilge gereinigt und gestrichen und alle alten Kabel entfernt. Neue Kabel wurden gezogen, das komplette Energiekonzept wurde überarbeitet und die Elektronik passend getauscht. 

Dann kam der neue Motor. Über die personellen und gerätschaftlichen Schwierigkeiten beim Einbau reden wir jetzt hier mal nicht. Irgendwann stand also der neue Motor glänzend und niegelnagelneu in unserem großen Motorraum. Nun kamen die Anpassungen zur Sprache, die notwendig wurden und erst jetzt ausgemessen werden konnten. Das Ergebnis war ernüchternd: neue Welle, neuer Propeller, neuer Wassersammler, neue Abgasrohre, neuer Wasserfilter. Eigentlich blieb zum Schluss nur noch die alte Fettpresse für die Stopfbuchse und die Handlenzpumpe.

Ein Wassersammler von der Stange war nicht möglich. Da hat man schon einen riesigen Motorraum und trotzdem keinen Platz!? Nun gut, also Sonderanfertigung. Gut, dass wir bei dem Metallbauer sowieso schon unseren Geräteträger in Auftrag gegeben haben. So konnten wir den Wassersammler gleich mit bestellen.

Alle Leitungen und Kabel haben wir selbst verlegt, alle Wandbefestigungen selbst hergestellt und Markus hat sämtliche Elektrik und Geräte selbst installiert und ans Laufen gebracht. Die Endverkabelung und Anschluss des Motors wurde selbstverständlich durch den Fachbetrieb vorgenommen. 

In der Woche vor Weihnachten wurde dann endlich auch die neue Welle geliefert. Sie ließ nämlich ewig auf sich warten. Zudem montierten wir unsere Erdungsplatten für die Amateurfunkanlage. Das war ein komisches Gefühl einfach vier Löcher ins Unterwasserschiff zu bohren. Alles wurde natürlich gut abgedichtet und verschlossen, aber Unwohl ist einem dabei trotzdem immer.

Dann war endlich alles fertig und wir ganz wild darauf wieder ins Wasser zu kommen. Ein Gespräch mit dem Werftchef ergab, er kann uns eventuell nicht kranen, da der Kran bei kalten Temperaturen nicht anspringt. Aber wir möchten doch gerne, bitte, bitte, vor Weihnachten wieder zuhause sein!

Am 21.12.2018 war es dann endlich soweit und eMMa wurde gekrant. Und alles ist dicht! Dann kam der Mechaniker und nahm das erste Mal den Motor in Betrieb! War für ein tolles Gefühl als dieser sofort rund lief! Wir bekamen dann noch eine Einweisung und Hinweise für das Einfahren und konnten anschließend ablegen. Nach 10 Wochen Werftaufenthalt ging es endlich wieder nach Hause! Der neue Wassersammler und der Geräteträger waren leider noch nicht fertig, aber unser Mechaniker hatte uns ein gutes Provisorium eingebaut, damit wir zumindest auf unseren Liegeplatz zurück konnten.

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