30.08.2018
So schön der Juli endete. so herb begrüßte uns der August. Das Wetter war weiterhin traumhaft schön. Einzelne Tage schon fast zu heiß, aber immer perfekt für einen abkühlenden Sprung in die Ostsee.
Eigentlich war für Anfang August unser Sommerurlaub geplant. Die dänische Südsee stand auf unserem Törnplan. Frühere Urlaube hatten uns ja immer wieder bewiesen, dass das erste was über Bord geht die Törnplanung ist. Doch dieses Jahr traf es uns sehr bitter. War es bei früheren Planungen zumeist der Wind gewesen, der den Strich durch diese Planung zog, so war es dieses Jahr unsere eMMa selbst. Bereits Ende der letzten Saison hatten wir vereinzelt Probleme mit dem Getriebe. Der Vorwärtsgang ließ sich nicht gleich beim ersten Mal einlegen. Mit Beginn dieser Saison verschärfte sich das Problem und nun ging der Gang gar nicht mehr rein. Alle Selfmade-Reparatur-Versuche schlugen fehl und so musste ein Fachmann herbei gerufen werden. Dieser kam auch, stellt fest, dass das Getriebe defekt sei. Er versuchte ein Austauschgetriebe zu bekommen. Leider ohne Erfolg, denn alles was er mitbrachte passte nicht. Er war wirklich sehr bemüht. Leider vergeblich.
Ein neues Getriebe? Als wir den Neupreis hörten, kippten wir fast hinten rüber. Dazu kämen dann noch eine neue Wasserpumpe, weil die alte ebenfalls den Geist aufgab und eine weitere kleinere Reparatur am Motor. Was nun?
Nach langen Diskussionen, Beratungen mit dem Techniker, Abwägen von Alternativen und Telefonaten mit unserem Freund Klaus, entschieden wir uns für den kompletten Austausch des Motors. Denn die Maschine ist 26 Jahre alt. Wir haben keine Ahnung, wie viele Motorstunden sie schon hinter sich hat, da der Stundenzähler schon vor langer, langer Zeit stehen geblieben ist. Das scheint übrigens ein typisches Moody-Problem zu sein. Wir haben noch keinen anderen Moody-Eigner kennengelernt, dessen original Stundenzähler noch funktionierte. Wie der Motor von innen aussieht, weiß auch keiner wirklich. Also – Herztransplantation!
Was sich so einfach anhört, ist ein riesiger Aufwand. Zunächst einmal musste geklärt werden. ob der Cockpitboden entfernt werden kann um den Austausch darüber ausführen zu können. Wenn nicht, bliebe nur die Demontage einiger Innenausbauteile! Nach Rücksprache mit den Crews der Fairytale und der Dar Melica dann die Erleichterung – der Cockpitboden lässt sich demontieren, der OP am offenen Herzen steht baulich nichts mehr im Wege. Nun warten wir auf den Rückruf vom Techniker, wann unser neuer Motor vor Ort ist und zu wann wir eMMa in die Werft schleppen lassen können.
Es bleibt also spannend!